Fotografie im ländlichen Raum der Schwäbischen Alb.
Häuser stehen über längere Zeit leer und bekommen ein Eigenleben, das sich auf Ihren Fassaden widerspiegelt. Einst aufwändig verputzte und gemalte Wand- und Fassadenoberflächen verändern sich im Laufe der Zeit. Sie verblassen, wittern ab, verfärben sich, sind Untergrund für Moose und Flechten, sie bröckeln oder lösen sich auf und lassen bisher Verdecktes sichtbar werden. Auf und in diesen Wänden zeichnet sich die Geschichte eines Gebäudes ab.
Das sich verändernde farbliche Changieren der Wände, die in die Jahre gekommene Fenster und Fassaden-Strukturen, zeigen nicht nur eine Patina, sondern erschaffen eigenwillige gemäldeartige Oberflächen. Gemalt und modelliert durch die Zeit in der sie sich selbst und der Witterung überlassen wurden. Meine Fotografie lässt diese Wandlungen sichtbar werden und hält Veränderungsprozesse fest.
In diesen Alterungsprozessen empfinde ich eine große Schönheit und Parallelen zu unserem Leben.
Auch in der Alb-Landschaft finden sich Rhythmen, Formen und Zeichen, Furchen und Scharten, Dramatisches und feine Nuancen gleichermaßen. Stimmungen, Ordnungen, Ausschnitte bilden meine persönliche Albsicht.